Dienstag, 4. Oktober 2011

Ein Menschenleben lang

Du musst verstehen: die Zeit geht, und du mit ihr. Man muss die Leinen auf den Steg werfen und loslassen. Vielleicht sehen wir uns Jahr und Jahre nicht, doch das heißt gar nichts. Hinterher sind wir entweder fremd oder nennen nur noch den Kopf unser Zuhause.
Schuhe schmeißt man weg und lieben tut man leiser als zuvor. Ich stricke Geborgenheit und sorgenfrei um geborgen zu sein, trotz der Nadeln. Und dann kommen die Winzlinge und haben weiche Gesichter und Füße und lachen weil sie die Welt nicht verstehen und müssen. Überfluss gerinnt zu überflüssig sein. All die Jahre selbstverständlich, dass wir alles haben. Und jetzt geben wir ab was wir erschöpfend liebten, weil wir merken: es lohnt sich nicht. Es löst sich auf in Watte. Oder erst nach hundert Jahren in toxischer Begebenheit, was solls. Wichtig wars nur in Gedanken.




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